Lehmbautechnik

Lehmsteinbau

Es finden sich viele Lehmbautechniken wenn man in die Geschichte der Menschheit schaut. In Turkestan sind Lehmsteinbauten aus der Periode von 8.000 - 6.000 vor Christus bekannt, in Assyrien um 4.000 vor Christus und in Oberägypten stehen heute noch Reste monumentaler Lehmsteinbauten die ca. 3.200 Jahre alt sind. Der historische Kern von Shibam im Jemen, der ca. 20.000 qm umfasst und nur durch ein Eingangstor erschlossen wird, gilt als die älteste Hochhausstadt der Welt. Die meist achtstöckigen Lehmziegelhäuser stammen teilweise aus dem 15. Jahrhundert.

Plastischer Lehm

Zu einer plastischen Masse angerührter Lehm wird seit Jahrtausenden zum Schließen von Fugen bei Palisaden- und Blockbauweisen sowie zum Dichten von Flechtwerkwänden eingesetzt. Im Fachwerkbau wird plastischer Lehm in den Gefachen benutzt, als Bewurfsmasse bei Flechtwerkfüllungen oder um Strohlehmwickel herzustellen.

Fülltechnik mit Nasslehm

Mit Lehm verfüllte Wandkonstruktionen aus horizontal und vertikal sich kreuzenden oder verflochtenen Rundhölzern, Ästen oder Zweigen sind in allen Kulturen der tropischen, subtropischen und gemäßigten Klimazonen verbreitet. Heute werden diese Techniken in Europa hauptsächlich bei Restaurierungsarbeiten ausgeführt.

Moderne Fülltechnik

Den absoluten Schwerpunkt aller Lehmbautechniken bilden moderne Fülltechniken, die durch den Einsatz spezieller Geräte wesentlich weniger Arbeitsaufwand erfordern. So werden im kommerziellen Bereich bei 90% aller Lehmbauten Lehmspritz- und Lehmpumptechniken eingesetzt. Zunächst als Holzständerbau errichtet, werden die Wände nach der Dacheindeckung mit Leichtlehm maschinell ausgefacht und vielfach eine Dämmschale außenseitig vorgesetzt.

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